TODESANZEIGE
von Heiner Müller und andere Texte

von / mit Uwe Schmieder, Liane Düsterhöft, Iris Marie Duffek, Sharon Edelstein, Annika Napoles Frometa, Antje Görner, Markus Götze, Patricia Granica, Matthias Hille, Matthias Horn, Nicole Janze, Uta Kala, Juliane Kissner, Igor Kroitzsch, Tanja Krüger, Nils Marstaller, Almut Queitsch, Serena Patalano, Wolf Scheidt, Hubert Scheppan, Rafael Scovino, Janine Seiler, Eckart Seilacher, Judith Thimm, Andreas Uehlein, Manuela Weirauch, Stefan Wolf

Der Tod ist ein Irrtum! Die Untoten Orphs feiern! Wir verlassen die Bühne der Welt laut, böse und unverdaulich. Noch einmal, drei Tage lang, wird die Todesanzeige des ORPHTHEATERs, der visionäre Abgesang vom März diesen Jahres zu sehen sein, bevor die Kämpfer verschwinden, im Dunkel, das uns blendet. Der Tumor ist voll ausgebrochen, das Theater verreckt an seiner eigenen Bilderflut. Mit Heiner Müller gegen ein „THEATER DER RESTAURATION, BEJUBELT VON EINEM VERBLÖDETEN PUBLIKUM UND EINER VORSÄTZLICH SCHWACHSINNIGEN KRITIK“! Noch einmal treibt der Chor der Nachgeborenen drei Totengräber vor sich her. Sie graben halb verweste Idole aus, vereinen sich zur Punkband, spielen Kasper, Tod und Teufel, treten zur Parteitagsfeier an. Eine realsozialistische Clownsstudie gegen die spätkapitalistischen Befindlichkeiten. Ein Panoptikum der Träume, die im Kopf, im Denken, im Fleisch wuchern. 1990 war der Anfang vom Verstummen des Heiner Müller. 1990 war das Geburtsjahr der Orphs. „THEATER EIN ORT, WO MAN STERBEN LERNT (DURCH VERWANDLUNG, TOD DIE LETZTE)“.
Mit kämpferischen Grüßen U. Schmieder / E. Seilacher im Oktober 2008

„Die Inszenierung ist laut, aggressiv, direkt auf die Sinne zielend, dabei bildstark, einfallsreich. (...) Das Stück, und das macht es sehenswert, ist ein Versuch, zu sterben und verwandelt wieder aufzustehen. „
Robert Meyer / Neues Deutschland 06. 03. 2008